Innovative Wege gehen –
Corporate Social Responsibility im Sportbusiness
Jena – Am 07.09.2018 fand bereits zum siebten Mal die Jenaer Sportmanagement-Tagung statt. Mit spannenden Vorträgen und anregenden Diskussionen gewährte die Veranstaltung in diesem Jahr einen exklusiven Einblick in die soziale, ökonomische, ökologische und kulturelle Nachhaltigkeit im Bereich des Sports. Organisiert wurde die 7. Jenaer Sportmanagement-Tagung vom Lehrstuhl für Sportökonomie und Gesundheitsökonomie der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Daumann. Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein freiwilliges Unternehmenskonzept zur gesellschaftlichen Verantwortung und erstreckt sich in den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Rund 100 Gäste aus ganz Deutschland kamen in diesem Jahr nach Jena, um sich über das Tagungsthema auszutauschen und Vorträge hochkarätiger Referenten anzuhören.
Foto: Christoph Worsch
Eröffnet wurde die Tagung mit einem Grußwort von Prof. Dr. Frank Daumann. Es folgte eine Einführung in die Thematik mit einer Keynote von Prof. Dr. Benedikt Römmelt (SRH Hochschule Heidelberg). Im Anschluss daran gab Dr. Mathias Bellinghausen (HAM – Hochschule für angewandtes Management, Berater für CSR im Sport am Institut für Fußballmanagement) Einblicke zu Corporate Social Responsibility im Breitensport. Ansatzpunkte sind dort besonders in kleinen Projekten erkennbar, wie der Wassereinsparung oder der Schaffung eines barrierefreien Zugangs zu den Sportstätten. Er plädierte dafür, dass auch im Breitensport ein enormes Potential für den Einsatz von CSR besteht. Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Maennig (Professor für Volkswirtschaft an der Universität Hamburg) über die Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen, bei dem er eine makroökonomische Perspektive einnahm und sich in seiner Analyse vor allem auf die Vergabeverfahren zu Olympischen Spielen (und damit stattfindende Abstimmungen) konzentrierte, erläuterte Birgit Gantner (Senior Sponsor Relations Manager & Sales, Deutsche Sport Marketing GmbH) den Einsatz von Maßnahmen im Bereich Corporate Social Responsibility von Sportverbänden am Beispiel des DOSB. Der Dachverband selbst betreibt kein primäres CSR, vielmehr bewegt er sich im Bereich des sekundären CSR und arbeitet mit karitativen Einrichtungen zusammen. Projekte, bei denen gesellschaftliches Engagement im Vordergrund steht und die vom DOSB unterstützt werden, sind beispielsweise der Preis für die „Sterne des Sports“. Breitensportvereine, die sich gesellschaftlich einsetzen, haben die Chance sich für diese Auszeichnung zu bewerben.
Im zweiten Block der Tagung standen Beispiele aus der Praxis im Vordergrund. In seinem Vortrag über gesellschaftliche Verantwortung im Fußball – Konzept, Instrumente und Erfolgsfaktoren sprach Alexander Hahn (Manager Sponsoring Aktivierung & CSR bei der SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA) vor allem über die vielen Projekte, die sich hinter dem Slogan „Brücken für Regensburg“ verbergen. Damit zielt der Verein auf die Schaffung eines Wiedererkennungswerts ab. Regelmäßig wiederholende Projekte sind im Sinne der Nachhaltigkeit besonders wichtig. Nicht zu vergessen ist, dass der Erfolg der sozialen Initiative vor allem mit dem sportlichen Erfolg zusammenhängt und dadurch beflügelt werden kann. Über Corporate Social Responsibility am Beispiel des 1. FSV Mainz 05 berichtete Stefanie Reuter (Abteilungsleitung CSR beim 1. FSV Mainz 05 e.V. / Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied bei Mainz 05 hilft e.V.). Zahlreiche Projekte in den Dimensionen von Ökologie und Soziales, wie die „Mission Klimaverteidiger“ oder „Mainz 05 hilft e.V.“, fallen unter das Engagement des Bundesligisten. Dabei liegt dem Verein auch die berufliche Ausbildung seiner Nachwuchsathleten am Herzen.
Nach Einblicken in Vereine, Verbände und dem CSR aus wissenschaftlicher Sicht wurde im abschließenden Vortrag von Jan Lorch (verantwortlich in der Geschäftsleitung für den Bereich CSR) die Umsetzung der CSR-Strategie in der Sportartikelbranche am Beispiel der VAUDE Sport GmbH & Co. KG behandelt. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Zertifikate und Auszeichnungen in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften und richtet sich komplett darauf aus. Das Beispiel VAUDE zeigt damit: „Grünes Wirtschaften ist möglich!“.
Qualifiziert und interessant waren neben den Vorträgen auch die Diskussionen im Rahmen der 7. Jenaer Sportmanagement-Tagung. Diese wurden mit großer Souveränität von Prof. Dr. Christoph Rasche (Universität Potsdam) moderiert. Die Tagung klang bei einem gemütlichen „Get-2-Gether“ aus.